Koalition der Willigen

Nun ist das „neue“ Jahr schon ein paar Wochen alt. Nach einer etwas fragwürdigen Silvesternacht – zumindest in einigen Teilen unserer Stadt – scheint das Jahr 2023 mit einigen beruhigenden Entwicklungen aufzuwarten. Die Energiekosten haben ihre Höchststände aus dem vergangenen Herbst weitgehend hinter sich gelassen. Die wirtschaftliche Entwicklung scheint besser verlaufen zu sein, als gemeinhin befürchtet und nach anfänglichen Zweifeln entwickelt sich noch ein weitgehend normaler Winter in unseren Gebirgsregionen. Auch im Gesundheitswesen sind die Fallzahlen von Atemwegserkrankungen seit Jahresbeginn deutlich rückläufig, sodass die Versorgungskapazitäten in Krankenhäusern und Arztpraxen einer saisonal üblichen Belastung ausgesetzt sind. Gerade auch durch die rückläufigen Ausfälle des eigenen Personals scheint es fast so, als ob wir im Gesundheitswesen nach drei Jahren Pandemie endlich aus dem ewigen Reaktionsmodus zurück in einen selbstgestalteten Arbeitsrhythmus kommen. Die offenkundigen Probleme in unserem Gesundheitssystem sind deshalb keineswegs verschwunden. Die Haushaltslage der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen ist weiterhin bedrohlich. Lieferengpässe bei Arzneimittel werden auch zukünftig in regelmäßigen Abständen auftreten. Und die demografische Entwicklung führt unweigerlich zu einem Rückgang der Versorgungskapazitäten bei wachsendem Behandlungsbedarf in unserer Bevölkerung. Mit Wartezeiten, Überlastungen und einer Verschiebung nicht dringend notweniger Behandlungen werden wir in Zukunft umgehen müssen. Durch die kurzfristigen Entspannungen bei einiger dieser Engpässe können wir nun endlich an den langfristigen Lösungen arbeiten. Das hat sich auch unser Gesundheitsminister für das laufende Jahr vorgenommen und eine ganze Reihe ambitionierter Reformen für alle Teile des Gesundheitswesens angekündigt. Die laufenden Debatten über die vorgeschlagene Krankenhausreform lassen jedoch noch etwas daran zweifeln, ob allen Beteiligten die Notwendigkeit und Gelegenheit für einen grundlegenden Wandel in unserer Gesundheitsversorgung bewusst sind. Es geht nicht mehr um die Frage, wie wir unsere bestehende Versorgung in die Zukunft retten können. Vielmehr stehen wir vor der Frage, wie unsere Gesundheitsversorgung in der Zukunft überhaupt aussehen kann.

Wir freuen uns daher ganz besonders über das gewachsene Interesse an unserem Projekt MACH160. Unsere Vision steht für eine Gesundheitsversorgung der Zukunft. Seit dem Jahreswechsel erreichen uns zunehmend mehr Anfragen und Ideen für eine gemeinsame Weiterentwicklung und eine Erweiterung der Angebote. Dabei kommen ganz verschiedene Perspektiven und Ideen zusammen. Alle eint die Erkenntnis, dass auf allen Ebenen Veränderungen notwendig sind. Das gilt für den Praxisbetrieb, den Umgang mit Mitarbeitenden und die Zusammenarbeit verschiedener Expertinnen und Experten genauso wie für die Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten. Diese Veränderungen brauchen Mut, Vertrauen und Zusammenhalt!

Zu den häufigsten Vorsätzen für das Jahr 2023 in Deutschland zählen laut Statista eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung, mehr Zeit für Freunde und Familie sowie das Abnehmen. Wie steht es um Ihre Vorsätze im Jahr 2023? Haben auch Sie sich größere Veränderungen vorgenommen? Spüren auch Sie, dass diese Veränderungen allein nur schwer zu realisieren sind? Wir alle bewegen uns in zahlreichen Abhängigkeiten und Notwendigkeiten. In den vergangenen Jahren kam auch noch der Begriff der Alternativlosigkeit hinzu. Dabei hängt diese Wahrnehmung vielfach von dem Umfeld ab, in dem wir uns bewegen.

Das Team der MACH160 steht für ein Umfeld des Aufbruchs, der Zuversicht und der Veränderungsbereitschaft. Das wollen wir für unsere Mitstreitenden, Mitarbeitenden und Patientinnen und Patienten gleichermaßen realisieren. Wir freuen uns dabei über jeden neuen Impuls und jeden neuen Mitwirkenden aus unserer direkten Nachbarschaft. Lassen Sie uns vor Ort als Koalition der Willigen vorangehen. Unter diesem Slogan bringen wir uns derzeit auch auf anderen Ebenen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im ganzen Land aktiv ein.