Ein Jahr MACH160

Die Antwort auf die meisten Herausforderungen lautet mehr Zusammenarbeit und mehr Vertrauen
Erstellt von:Dehne, Nils
Erstellt am:22.12.2022
Aktualisiert am:27.12.2022, 19:17

Als wir vor einem Jahr dem Projekt MACH160 Leben eingehaucht haben, stand das Gesundheitssystem im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Pandemie im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatten. Überlastung der Krankennhäuser, Wertschätzung der Pflegekräfte, Impfkampagne und Isolation statt großer Feierlichkeiten. Seitdem ist viel passiert: Krieg, Inflation und Energiekrise haben den Fokus zwischenzeitlich verschoben. Währenddessen haben wir in der MACH160 lernen müssen, dass nicht alle unsere Ideen sofort umsetzbar sind oder einfach länger dauern als gedacht. Wir haben den einen oder anderen Fehler in unseren Planungen entdeckt und zu spüren bekommen, dass auch unser Erfolg von vielen externen Faktoren abhängig ist. Gleichzeitig freuen wir uns, inspirierende und mitreißende Menschen kennengelernt zu haben. Menschen die selbst mit großem Einsatz neues Aufbauen, Lücken schließen und auf das Gelingen der gemeinsamen Sache und den Zusammenhalt der beteiligten Menschen vertrauen. Diese Begegnungen sind für uns die Währung des Erfolgs. Wir wollen mit unserem Konzept verbinden, ermöglichen und ermutigen. Die beste Zeit dafür ist genau jetzt.

Auch in diesem Jahr steht unsere Gesundheitsversorgung im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das überdurchschnittlich häufige Auftreten von Atemwegsinfektionen bei Kindern offenbart erneut die Probleme unserer Gesundheitseinrichtungen. Die hohe Krankheitslast in der Gesamtbevölkerung macht auch beim medizinischen Personal nicht halt. Dadurch fehlen an vielen Stellen Ärztinnen und Ärzte oder Pflegekräfte und Mitarbeitende aller Art. Einzelne Krankenhäuser und Arztpraxen müssen ihre Versorgung deshalb einschränken.

Gleichzeitig spüren wir inzwischen alle die gestiegenen Kosten in fast allen Lebensbereichen. Auch Gesundheitseinrichtungen bleiben davon nicht verschont. Die Berichte von zahlungsunfähigen Krankenhäusern nehmen in den vergangenen Wochen und Monaten zu. Ärztinnen und Ärzte sowie auch Apotheken müssen zusätzlich noch mit Erlöskürzungen zurechtkommen, weil der Gesetzgeber im Gesundheitswesen dringend Kosten einsparen muss. Andernfalls würden die Beiträge zur Krankenversicherung für die gesamte Bevölkerung zusätzlich steigen.

Natürlich würden uns allen bessere Vorschläge einfallen, um die Ausgaben der öffentlichen Kassen zu reduzieren oder die Steuereinnahmen des Staates zu erhöhen. Dafür braucht es allerdings einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Dieser erscheint in der aktuellen Ampelkoalition allerdings nur schwer realisierbar. Gleichzeitig ist auch in der Bevölkerung nur wenig von einem „sich unterhaken“ oder „zusammenrücken“ zu spüren. Vielleicht können die anstehenden Weihnachtstage daran noch etwas ändern, damit wir nicht alle mit einem pessimistischen Gefühl in das neue Jahr starten.

Die Herausforderungen des demografischen Wandels und dem damit verbundenen Mangel an Fachkräften bei steigender Krankheitslast in der Bevölkerung können wir genauso wenig mit dem Jahreswechsel abstreifen wie die begrenzten finanziellen Möglichkeiten, um alles Wünschenswerte gleichzeitig zu realisieren. Auch hier brauchen wir gemeinsam einen langen Atem.

Das Team der MACH160 ist fest davon überzeugt, dass mehr Zusammenarbeit und mehr Vertrauen in die Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitstreitenden die Antwort auf fast alle Herausforderungen unserer Zeit sind. Steigende Kosten können in gemeinschaftlich genutzten Räumen geteilt werden. Eine gut abgestimmte Behandlung und Versorgung von Patientinnen und Patienten reduziert den Aufwand aller Beteiligten. Gemeinsame Angebote für eine gesunde Lebensweise sorgen für weniger Behandlungsbedarf. Eine stabile Gemeinschaft unserer Patientinnen und Patienten trägt zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Versorgungsmöglichkeiten bei.

Wir laden alle Interessierten dazu ein, Teil dieser Gemeinschaft zu werden, sich mit eigenen Ideen einzubringen oder sogar eigene Projekte zu realisieren. Gemeinsam freuen wir uns auf das Jahr 2023.