Gesundheitsinformationen

Informationen allein machen nicht Gesund
https://gesund.bund.de/
Erstellt von:Nils Dehne
Erstellt am:17.07.2022
Aktualisiert am:17.07.2022, 12:33

Die Corona-Pandemie hat das Interesse an fundierten Informationen über medizinische Zusammenhänge und den Schutz der eigenen Gesundheit in der breiten Bevölkerung neu entfacht. Nahezu alle Medien sahen sich gezwungen, in großem Umfang wissenschaftliche Zusammenhänge zu kommunizieren. Die Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen auf die eigene Lebensführung wurde zur großen Herausforderung für viele Menschen. Welche Informationen sind zuverlässig? Welche Informationen sind auf meine eigene Situation übertragbar? Wie lange haben diese Erkenntnisse Gültigkeit? Für diese Fragen haben wir uns traditionell auf die Expertise und die Vertrauenswürdigkeit unserer Heilberufe verlassen. Durch neue Technologien und Medien können wir inzwischen auch selbst auf einen nahezu unerschöpflichen Pool an Informationen und Erkenntnisse zurückgreifen. Dabei bleibt es unsere eigene Verantwortung die o.g. Fragen sachgerecht zu bewerten. Das ist für viele Menschen nicht immer einfach.

Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag der AOKen (Gesundheitskompetenz: Probleme beim Beschaffen und Einordnen von Informationen (04.07.22) | Pressemitteilung | Presse | AOK-Bundesverband (aok-bv.de))über den Zugang zu Gesundheitsinformationen eine echte Bereicherung. Demnach schätzen insbesondere ältere und kranke Menschen es schwer oder sehr schwer ein, zu beurteilen, ob Informationen über Gesundheitsrisiken in den Medien vertrauenswürdig sind. Auf den ersten Blick mag man glauben, dass sich dieser Zusammenhang aus der besonderen Lebenslage oder dem insgesamt weniger vertrauten Umgang mit neuen Medien ergibt. Es ist dabei allerdings zu berücksichtigen, dass rund zwei Drittel aller Befragten dieser Ansicht waren. Dieses Ergebnis ist gerade vor dem Hintergrund unserer aller Erfahrungen aus der Corona-Pandemie mit großer Sorge zu betrachten. 

Auf der einen Seite erleben immer mehr Behandler, dass PatientInnen mit einer festgefahrenen Meinung über die eigene Behandlungsbedürftigkeit auf Basis von Informationen aus dem Internet auftreten und nur schwer von alternativen Vorgehensweisen oder abweichenden Diagnosen zu überzeugen sind. Gleichzeitig beschweren sich immer wieder PatientInnen, dass die Zeit für ausführliche Beratungen und Gespräche im Praxisalltag fehlt. Wie also gelingt uns ein niederschwelliger Zugang und ein sachgerechter Umgang mit Gesundheitsinformationen? Informationen über Krankheit und Behandlungsmöglichkeiten allein machen noch niemanden Gesund.

Die Lösung kann nur aus einer effizienten Bündelung und Einbindung unserer ÄrztInnen, ApothekerInnen, PflegerInnen und TherapeutInnen bestehen. Dabei helfen uns die neuen digitalen Möglichkeiten. Das MaCh160-Konzept greift beide Aspekte auf. Wir bringen die ExpertInnen für Ihre Gesundheit zusammen und machen das Wissen und die Informationen auch über den Praxisalltag hinaus für unsere Patientinnen und Patienten zugänglich. In den nächsten Monaten werden wir unseren Strukturen darauf ausrichten. Lassen Sie uns wissen welche Informationen und welche Formate für Sie wichtig sind! Wollen sie regelmäßig über neue medizinische Erkenntnisse informiert werden, oder benötigen Sie ein Nachschlagewerk für den akuten Einzelfall? Wünschen Sie sich regelmäßige Vorträge zu aktuellen Themen oder einen direkten Kanal zu den Expertinnen und Experten? Wollen Sie Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen oder Raum und Zeit, um mit gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen? In einer funktionierenden Gemeinschaft ist die Vertrauenswürdigkeit von Erfahrungen und Bewertungen oftmals leichter zu teilen. Wir wollen das Informationsdefizit mit Ihnen zusammen vor Ort im Dialog ausfüllen. Schreiben Sie uns Ihre Wünsche.

Für verlässliche Informationen empfehlen wir bis dahin das Informationsportal des Bundesgesundheitsministerium unter gesund.bund.de | Informationen für Ihre Gesundheit