Die Digitalisierung des Gesundheitswesens kommt

Mit Zeit und Verständnis schaffen wir eine bessere Versorgung
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Erstellt von:Nils Dehne
Erstellt am:11.04.2022
Aktualisiert am:11.04.2022, 07:25

Immer mehr Patientinnen und Patienten erhalten von ihrer Krankenkasse eine neue Gesundheitskarte. Neu ist daran, dass die neue Generation der Karten mit einem separaten Passwort versendet werden. Die wenigsten wissen bisher wofür diese neue Technik nützlich sein kann.

Seit dem vergangenen Jahr hat jeder PatientIn den Anspruch auf eine elektronische PatientInnenakte. Wahrscheinlich haben auch Sie von dieser Möglichkeit noch keinen Gebrauch gemacht. Damit gehören Sie weiterhin zur Mehrheit der gesetzlich Versicherten. In anderen Ländern ist eine elektronische PatientInnenakte bereits viel weiter verbreitet. So langsam erhält die Digitalisierung aber auch in unserem Gesundheitswesen Einzug. Bisher sahen sich vor allem die Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken immer neuen technischen Anforderungen ausgesetzt. So haben nach und nach alle Heilberufler einen elektronischen Heilberufsausweis erhalten. Arztpraxen und Apotheken mussten sich mit einem speziellen Konnektor an das sichere Netz, der sogenannten Telematikinfrastruktur anschließen. Bereits heute erfolgt bei jedem Ihrer Arztbesuche ein automatischer Abgleich der Versichertenstammdaten. Deshalb werden Sie regelmäßig mit der Frage konfrontiert, ob sich Ihre Anschrift geändert hat. Dies ist eine der ersten Anwendungen dieses besonders sicheren Netzwerkes, dass alle Akteure der Gesundheitsversorgung Schritt für Schritt digital vernetzen soll. Noch in diesem Jahr wird auch die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung digitalisiert. Diese Informationen werden zukünftig digital an die Krankenkasse und perspektivisch auch den Arbeitgeber übermittelt. Das elektronische Rezept befindet sich derzeit im Testeinsatz und sollte eigentlich auch bereits in diesem Jahr in den Regelbetrieb übergehen. Gleichzeitig können Ärztinnen und Ärzte nun auch Arztbriefe digital austauschen. Dafür steht der sogenannte KIK-Dienst (Kommunikation in der Medizin) bereit. Auch hier sind weitere Anwendungen geplant. So soll ein sicherer Massenger die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ärztinnen und Ärzten erleichtern. Impf- und Mutterpass sollen ebenfalls digitalisiert werden.

Auch in der MACH160 haben wir alle Voraussetzungen für das Zeitalter eines digitalen Gesundheitswesens geschaffen. In den nächsten Wochen werden wir uns zudem an den Tests für das elektronische Rezept beteiligen. Die Praxis kann Ihnen auf Wunsch auch Ihren persönlichen digitalen Notfalldatensatz bereitstellen.

In einigen Bereichen gehen wir sogar über die neuen gesetzlichen Anforderungen hinaus. So werden Aufklärungsbögen und Anamnese bereits vollständig digital erhoben und gespeichert. Wir entwickeln ein digitales PatientInnenportal für alle nicht medizinischen Prozesse und ein effizientes Patientenmanagement sowie mit vielen hilfreichen Anwendungen für unsere PatientInnen.

Für uns gehört eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren in der Gesundheitsversorgung zum Selbstverständnis. Die neuen digitalen Möglichkeiten erleichtern diese Zusammenarbeit erheblich. Durch eine vereinfachte Bereitstellung der vorhandenen PatientInneninformationen oder eine gut strukturierte Aufbereitung verschiedener medizinischer Daten wird die Versorgung verbessert und eine zielgerichtete Fokussierung auf die individuellen Bedürfnisse unserer PatientInnen ermöglicht.

Natürlich kann ein digitales Gesundheitswesen nur funktionieren, wenn auch Sie die notwendigen Voraussetzungen schaffen. Aktivieren Sie daher unbedingt Ihre neue Gesundheitskarte und erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse nach der elektronischen PatientInnenakte. Sicherlich wird die Umstellung bei Ihnen und auch bei uns nicht immer reibungslos verlaufen. Die Zeit und das Verständnis, die wir gemeinsam in eine erfolgreiche Umstellung und Einarbeitung in die neue Technik investieren wird uns perspektivisch allen zugutekommen. Mit mehr Zeit und mehr Möglichkeiten für eine gute und vernetze Versorgung. Ganz im Sinne des MACH160-Konzeptes.